• hard to believe, but: this is real

    Gute 500 Jahre v. Chr. gaben die Perser dem Land seinen Namen: Kappadokien = Land der schönen Pferde.

    A long, long time ago (roundabout 500 b.C.), the Persians named Cappadocia = land of the beautiful horses.

    Happyness = Do more of what makes you happy

    Zum Sonnenaufgang ausreiten, dieses Glück erfüllt sich Romy an unserem letzten Tag. Sie hat zu ihrem schönen Pferd auch einen netten Guide, für echte Reiter eben. Natürlich gibt es auch Anfänger-Gruppen, aber für heute ist es die Profi-Runde.

    Hence, it comes as no surprise that you can find a solid choice of ranches and rental horses all around Göreme.

    Local supporter (the horse)

    Pferde und Guide kennen sich aus und lotsen die Mini-Mannschaft zielsicher durch die bizarre Landschaft, vorbei an alten Höhlenkirchen und anderen Highlights. Hier lauert ja eh auf Schritt und Tritt etwas Schönes: Felstürme, zauberhafte Städtchen und verwunschene Täler.

    It is yet another facet of outdoor action, bringing you closer to the landscape and ancient cave churches.

    Here to see the Landscape

    Mit der Landschaft und den vielfältigen Felsformationen fängt alles an, nicht zuletzt der Hype um die Ballonfahrer.

    The most popular way to get into some look-and-feel sensation is, of course, the balloon traffic. Sourcing back to the 1960ies, offering elevated lookouts, it has become the most famous motive worldwide (look up Cappadocia and the internet will answer with ballons).

    …lohnt sich!

    Mehrere Täler auf eigene Faust zu erwandern wäre schon die gesamte Reise wert gewesen. Während immer mehr Gegenden online-Tickets für die schönsten Regionen verkaufen, ist man hier auf Schusters Rappen viel für sich. Unbedingt lokalen Guide oder App + Powerbank mitnehmen, dann lässt sich das über Stock und Stein staunend genießen.

    For us, it was clear right from the start that we will hike the landscape. It has turned out to exceed our expectations by far! I would not recommend to start without any preparation, app or guide – yet, we have deeply enjoyed the hours on our own, feeling far out and exploring hidden sensations.

    Hiking here feels somewhat special

    Ob unterwegs oder in den Dörfern, ja selbst im Hotel: überall finden sich Höhlen. Seit Jahrhunderten (wenn nicht noch länger) findet das Leben in versteinerten Zipfelmützen statt.

    Hiking routes as well as any step you take, there are caves all over the place. Life has been housed in the rocks for long eras, and it even continues when counting modern cave rooms in historic hotels.

    …Höhlen oben….
    …und Höhlen unten

    Im Inneren finden sich Überreste der Einbauschränke, Futterstellen und Weinfässer. Ich bin gespannt, wann ein findiger Unternehmer geführte Touren mit KI-Brillen für virtuelles, „echt historisches“ Höhlenleben in den alten Gemäuern anbietet…

    The ancient caves come in all varieties, tiny or large, vast or with leftovers from build-in (carved-out) furniture.

    …und Höhlen innen

    Besonders beeindruckend wird es bei den Höhlen-Kirchen, Klöstern und Kapellen. Der Erhaltungszustand variiert enorm, wir hatten von hohlen (leer-gebrannten) Räumen bis hin zu restaurierten Fresken alles dabei. Mein persönlicher Traum wäre die Möglichkeit, gut erhaltene christliche Kirchen und aktuell genutzte islamische Moscheen besuchen zu können. Es gibt so viele Gemeinsamkeiten und auch deutliche Unterschiede, da würde ich gern eintauchen, Fragen stellen, Beispiele finden und Offenheit erfahren.

    Due to the religious history of Anatolia, any cultural and/or historic bullet point will bring you close to ancient cave cathedrals, churches or monasteries. I would have liked to see the different religious practices closer together, with added information about common and differing aspects. On the other hand, we have had a nice combination of explanations from our touristic guide (“The Green Tour”) and freely strolling around, as open-minded as it gets.

    …restauriert würde es gar nicht so uralt aussehen…

    Dank fortschreitender Erosion werden die meisten Höhlenkloster ohnehin in ferner Zukunft noch viel transparenter und offener werden. Wir haben einiges an Informationen aus unserer Guided Tour (Green Tour) mitgenommen,, konnten aber auch dem freigelassenen Herumschlendern und eigenem Erkunden viel abgewinnen.

    In the long run, most of the cave cathedrals will become more and more transparent due to ongoing corrosion of their material.

    halb Höhlen- , halb Freiluft-Kloster

    Bewohnt wurde die Erde hier in allen vertikalen Möglichkeiten. Die unterirdischen Städte lassen sich kaum begreifen, weil man bauartbedingt keinen guten Überblick unter der Erde hat. Unbedingt eine Führung (oder eine Guided Tour) buchen!

    Cave housing has a long tradition here, especially in all vertical means. The only disappointment in one of the underground cities might be, that you never see further than to the next room or tunnel – best is to look for a well-educated guide when going underground.

    underground cities

    Die belebten Städte der Jetzt-Zeit sind ebenfalls sehr ansehnlich. Uchisar hat das vermutlich schönste Höhlen-Luxus-Hotel zu bieten, nämlich das „Kingdom of Cappadocia“. Bester Cappucino der gesamten Reise, super Service, großes Wohlfühlen beim Zwischenstopp unserer ersten Wanderung.

    Up on the surface, the vivid cities of our days are charming and welcoming. Uchisar is visible from afar, looking proud and fortress-like, yet is a bit disappointing when getting to it’s centre. However, the most luxurious hotel “Kingdom of Cappadocia” might be your choice if you look for the most splendid combination of high standards and historic parts.

    History-Luxury-Hotel

    Auch wenn Uchisar von Ferne beeindruckend ist, noch schöner ist Göreme.

    We have chosen (and would do it again) Göreme, which is the heart of it all. If longing for Uchisar, you can see it from almost any point around, like the most popular landmark.

    Landmark Uchisar

    Das Städtchen Göreme hat alles, was Souvenirs, Blinklichter oder Musik beinhaltet, in den zwei Hauptstraßen untergebracht. Das ist sowohl praktisch als auch schön, vor allem, weil die übrigen Sträßchen hübsch ruhig bleiben. Die Architektur verwebt Steinhäuser im traditionellen Stil mit den allgegenwärtigen Felsen und Höhlen. Ein bisschen wie Matera, nur ohne die Trennung von alt / neu, stattdessen mit gelebten Verbindungen.

    Göreme is much more vivid, and they did well to pull together all souvenir shops, all bars with live-music and all other glittering-modern-offers in the two main roads. Consequently, you will easily find whatever you seek (restaurants, bars, shops, bus station, ATM, tourist agencies, taxi, …), all just a footstep away. Or you can look for the small alleys that run up to the surrounding cliffs, melting into the rocks and praising higher comfort, prices and tranquillity.

    Göreme

    Nicht mal das Schlafdefizit hat uns gestört. Jeden Morgen Sonnenaufgang und Ballon-Ballett ist einfach zu schön, um es zu verschlafen. Und abends gibt es gutes Essen, tollen Wein (Genussregion, Weinbauregion, ach, was sag ich… es ist toll!), also sind die Nächte kurz.

    The one thing we did not manage is: ignoring sunrise and the daily balloon ballet. If you aim for 8-10 hours of sleep, you might think of going to bed early – but then you would miss the wonderful food and the delicious local wines…

    Morning Routine

    Fazit: Die besondere Vielfalt von Kappadokien als Reiseziel kommt durch die Outdoor-Action. Wandern, Radtouren und Ausritte ermöglichen das Eintauchen in die Gegend, gleichzeitig fühlt man sich ein bisschen wie Indiana Jones, wenn man (einsam unterwegs, mit Abenteurer-Hut) antike Höhlen und Kirchen erkundet.

    Overall, the variety of landscape, culture, history, outdoor action and indulgence is almost overwhelming. We have focused on hiking when starting to plan our trip, and the two days when we followed the komoot app have made us feel like Indiana Jones, exploring the wilderness (in a comfortable, almost tamed version, that is).

    Hiking Tour: Get your Indiana Jones Feeling for free

    Wer will, kann außerdem die ein oder andere Yoga-Session einlegen, und sei es nur für den Insta-Kanal.

    All around, there is plenty of choice for yoga or show-off insta pictures. Hard not to get tempted by the scenery…

    Yoga along the way

    Grundsätzlich ist Anatolien und besonders Kappadokien easy zu bereisen. Das kann man sicher auch selbst organisieren, noch schöner (nicht teurer) wird es mit der besten Reise-Agentin für Individualreisen (unbezahlte Werbung): Traumreisen 4 You – Traumreisen 4 You.

    Like Thailand in good old times (like: 15 years ago), Cappadocia is easy to travel. Still (unpaid advertisement), it might be even better (without being more expensive) when supported by the best travel agent of all: Traumreisen 4 You – Traumreisen 4 You

    schwebend schön, etwas unwirklich, immer zauberhaft

    Wenn ich nicht gerade erst dort gewesen wäre, würde ich nächstes Jahr gleich wieder nach Kappadokien reisen wollen. Vielleicht noch einen Hamam-Besuch dazu packen, vielleicht auch auf’s Pferd steigen, vielleicht mal mit Hector und noch mehr Abenteuer… Aber vermutlich würde ich auch dann nicht aufhören, davon zu schwärmen.

    I would go there straight away, if not for having just been there. Yet, I can fancy to spend time again in this wonderful area, perhaps add some time in a Hamam, perhaps add other adventurous facets (horse-riding myself or going there with Hector)… All because of this one week of Turkey holiday that has taken us all along into our travel-fairytale.

  • Good Morning, Göreme

    Routiniert stehen wir um kurz nach 6 auf dem Dach und heißen den Tag willkommen. Wir frösteln in der frischen Morgenluft, und doch wollen wir nirgendwo sonst sein als hier, inmitten der eigenwilligen Felslandschaften und dem Tal der Heißluftballons.

    Our morning routine starts around 6 a.m., welcoming the day and the umpteen balloons around our heads.

    lighthearted

    Heute haben wir erstaunlich wenig vor: einen Ausflug zum Göreme Freilicht-Museum und ausgiebig durch den Ort bummeln. Zum Abend dann Sunset View Point und ein letztes Mal köstlich türkisch dinieren, schließlich ist das hier neben all der Action ein Genuss-Urlaub.

    A lazy day lies ahead of us: apart from a walk to the Göreme Open Air Museum, there is not much to do. We will have plenty of time for a bit of shopping and much of the sunset, all accompanied by delicious food and wine. Another wonderful day in Cappadocia, that is.

    Picture from Historical Göreme House (thoroughly tested & highly recommended)

    Nach dem ausgiebigen Frühstück laufen wir in Richtung Open Air Museum, das nur 15 Minuten entfernt liegt. Wir brauchen locker 30 Minuten, weil wir an der Ranch mit diesem süßen Esel-Baby vorbeikommen. Am liebsten würde ich den kleinen Kerl knuddeln und einpacken, aber aus Respekt (vor den Besitzern, der Esels-Mutter, …) halten wir etwas Abstand und verzichten auf das Übergepäck.

    After breakfast, we make our way towards the museum with only 15 minutes of walking distance. We manage to stretch it to a full half hour due to the cute donkey baby on the ranch along the way. I wonder if this tiny white plush toy feels like it looks, while in fact we keep some distance – always respecting other animate beings (including the protective donkey mom).

    Star of the Day (little donkey)

    Nicht nur die Esel, auch die Pferde gefallen uns. Der Profi sagt: gutes Sozialverhalten, glänzendes Fell, bestes Heu – hier könnte man ohne Bedenken einen Ausritt buchen.

    The horses kept on the ranch confirm the positive impression: from what my travel-buddy-expert says, they show a decent and relaxed comportment and are well-fed. Looks like you could book a horse-ride without second thoughts about kharma.

    Cappadocian Horse Riding Ranch

    Kurz vor 10 Uhr sind wir am Freilichtmuseum und kommen gerade recht, um noch vor der 40-köpfigen italienischen Reisegruppe die Karanlık-Kirche zu betreten.

    A bit later, we arrive just in time at the Karanlık church: we manage to sneak in just before the lights are switched on, ahead of the first 40-headed-group of the day.

    rare documentation of the insight – once you are inside, the beauty will enfold

    Kaum schaltet der Türsteher das Licht ein, schon sind wir hingerissen: wunderschöne Fresken ziehen sich über die Wände und Säulen bis über die Decke. Restauratoren arbeiten ruhig und konzentriert vor sich hin, und wir können nur erahnen, wie es in voller Pracht aussehen wird. Aufgrund des Alters der Farben und der Enge in den Gebäuden des Open Air Museums ist Fotografieren fast überall verboten, was wir natürlich respektieren. Ein paar Eindrücke (von außen aufgenommen oder dort, wo es zulässig ist) finden sich hier im Blog, aber grundsätzlich gilt: Selbst sehen übertrifft jede Kopie.

    This is our first church with more than tiny leftovers of the original decoration. A group of restorers works silently on the ancient paintings, and we can only imagine how magnificent it might look in the near future. Due to the aging colours and the narrow buildings, it is not allowed to take pictures in most of the churches. Any glimpses shown in this blog have been enabled either from a distance or based on respectful acceptance of the given options.

    fragments of Göreme Open Air Museum

    Der eigentliche Zugang zum Museum ist oberhalb dieser ersten Kirche, wo wir den stattlichen Eintritt sowie einen Audio Guide bezahlen. Angesichts der Preise darf man sich fragen: Lohnt sich das Freilicht-Museum?

    The main entrance to the museum area is located slightly apart from the first church. We pay the entrance fee plus one audio guide, knowing that the prices are not cheap, but will enable conservation of cultural heritage. Still, it might be fair to ask: is the Open Air Museum worth a visit?

    rough, yet incomplete map of the museum area

    Ja, aus folgenden Gründen: Während die meisten frei zugänglichen Kirchen im Inneren weitgehend zerstört sind, wird hier inzwischen restauriert – also bewahrt und wiederhergestellt. Außerdem gibt es hier etliche historische Höhlen-Reste aus frühen christlichen Epochen auf kleinstem Raum zu sehen.

    We daresay „Yes”, as it offers much more than other ancient churches we have seen so far. While destruction of Christian decorations have merely left the architectural layout in most of the places, here you will see a lot of frescos from anything between 4th and 19th century. Furthermore, you will hardly find a more condensed accumulation of cave churches.

    just a glimpse through the door

    Angesichts der geschichtlichen Bedeutung gehört es für uns einfach zum Besuch Kappadokiens dazu. Die Vielfalt der hier gezeigten Malereien und Strukturen ist enorm – von kindlich anmutender Krakelei bis zu irrsinnig schönen Fresken ist alles dabei. Kein Wunder, denn es gilt als eines der bedeutendsten religiösen Zentren des frühen Christentums, waren hier doch bereits seit dem 4. Jahrhundert Mönche angesiedelt, die Kirchen, Klöster und Kapellen in den weichen vulkanischen Felsen schnitzten.

    For long eras, Christian monks have carved cloisters, churches and chapels in the soft volcanic rocks, making this place one of the most important centres of early Christianity in Anatolia. Besides the landscape and underground-cities, those cultural developments are part of what Cappadocia offers – hence, we are glad to visit the museum despite prices and crowds.  

    one of the existing refectories

    Andererseits ist es spätestens ab Mittag gnadenlos überfüllt und etliche Besucher verhalten sich respektlos und sind peinlich bis nervtötend. Man könnte das alles besser organisieren, aber lassen wir der Anlage doch ihren rudimentären Charme – schließlich stammen viele der kirchlichen Überbleibsel aus Zeiten, in denen das Leben hart und einfach war.

    Speaking of crowds: Tourists from any corner of the world come with all kinds of manners. I am flabbergasted how loud, respectless and stubborn people can be… Perhaps the museum will find a better way of managing the mass of visitors, but for the time being I can only recommend to come here early in the morning. You literally need to see through the crowds and work on your inner tranquility…

    region full of hidden gems

    Auch wenn man es dem Gelände auf den ersten Blick nicht ansieht: Das Museum wurde aufgrund seiner inneren Schönheiten 1985 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen und gilt sowohl als historischer als auch architektonischer Fund. Die Fresken, die Szenen aus der Bibel darstellen, in die Felsen geschnitzt, bieten einen einzigartigen Einblick in die christliche Geschichte. Unsere persönliche Geschichte schließen wir ab mit der erfolgreichen Rückgabe des Audio Guides (war ne kleine Hängepartie), und überlassen das Areal den internationalen Massen.

    The area of the museum looks far from extraordinary, but due to the cave monuments, it is part of the UNESCO-world heritage list since 1985. We have been impressed by the variety of caves, sketches and paintings, eras and styles. We are satisfied with our visit, especially after the successful exchange of audio guide / passport (good kharma eventually pays off).

    Zum Abend steigen wir auf zum Sunset-Point oberhalb unseres Hotels. Im Osten schwebt wie eine Fata Morgana der Erciyes mit seinen 3.916m am Horizont.

    In late afternoon, we climb the steep roads up to the nearest sunset point. Far to the East, the peak of Erciyes (3.916m) seems to float behind the nearer mountains like a fata morgana.

    Erciyes

    Im Norden liegt das Plateau, vor dem sich Rose Valley und Sword Valley erstrecken. Gestern erst sind wir bis dort hinten gelaufen, was die Felsen irgendwie persönlicher macht.

    Turning to the North, we look to the “Grand Canyon”-look-alike plateau with Rose Valley and Sword Valley at its feet. Merely one day ago, we have been there, hiking through this crazy landscape, making the panoramic view a bit more personal.  

    Fairy Chimneys, Sword Valley, Rose Valley and much more

    Als die Sonne langsam unter den Horizont fällt, wird das Leuchten der Fels-Farbtöne intensiver. Kein Wunder, dass hier morgens und abends einiges los ist – gerade genug, um immer jemanden zu finden, der als Fotograf einspringt.

    When the sun approaches the horizon, it intensifies the colours of the rocks just as ordered. Every day, some dozens of tourists come up, attracted by the beauty of sunrise and sunset. Luckily, other than today’s museum, it is far from crowded, but offers a range of possible hobby photographers.

    people attracted by beauty
    good to be here with you!

    Romy und ich sind seit genau einer Woche unterwegs und beglückwünschen uns immer noch, dass wir diese tolle Reise zusammen machen. Wir spielen noch ein bisschen mit dem Setting, schließlich reisen wir morgen ab und wollen noch ein paar bildhafte Erinnerungen sammeln.

    Our common journey (in Turkey) has started exactly one week ago, and still Romy and me congratulate ourselves for being here. I cannot resist to try some more pictures (walking on the edge and such), following my fondness for cliffs and ridges.

    edge-dancing

    Schließlich versinkt die Sonne und beschert der Landschaft einen letzten großen Auftritt. Zeit, sich auf den nächsten Programmpunkt zu freuen!

    Eventually, the sun drops down, doing its best to present the surroundings in a fulminant light.

    sunset

    Keine zehn Minuten später sitzen wir auf der Dachterrasse des heutigen Restaurants und genießen den Blick auf Fels und Zipfelmützen vor nachtblauem Himmel.

    Not before long, we take our seats on the rooftop terrace of our choice, soaking in the bizarre rocky forms with the dark blue skies.

    dinner time

    Nach dem Essen gönnen wir uns noch einen kappadokischen Rotwein – sozusagen ein türkischer Bordeaux, zumindest schmeckt er so. Während die Nachtluft abkühlt, sitzen wir halb in einer alten Küchen-Höhle, halb im Freien.

    Our dinner ends with a glass of best Cappadocian wine in a half-open cave (a former kitchen, as the sooty walls tell us).

    Absacker-Diwan
    Good night, Göreme

    Zum Glück ist das noch nicht das Ende Kappadokiens – ein letztes Puzzle-Teil fehlt noch, und außerdem ist diese Gegend so vielfältig, dass ich noch nicht loslassen mag. Zudem wäre da noch der Ursprung des Namens und was die Perser damit zu tun haben…

    As night will be followed by daylight, there still is more to come. Last but not least, we should unveil the origin of the name Cappadocia and how the Persians are involved…

  • …neulich im Land der aberwitzigen Formen…

    Heute wandern wir durch das Tal der Feen-Kamine, durch das Sword Valley, und dann schauen wir noch ins Rose Valley. Außerdem wollen wir die Augen offen halten für alte Höhlen-Kirchen, von denen die ein oder andere in dem Gebiet liegen müsste…

    Today, we have it all for free: without guide, entrance or other fees, we will walk through the Fairy Chimney Valley, then through Sword Valley and finally to Rose Valley. We are curious if we manage to top it with ancient cave churches, which we believe to exists in that area…

    …straight to the Fairy Chimneys

    Ich überlege, was ich mir wünschen soll, wenn wir auf eine Fee treffen. Tolle Urlaube? Läuft! Einen Traum-Camper für flexibles Reisen an Europas schönste Westküsten? Wartet schon zu Hause. Ein richtig gutes Leben, das mich strahlen lässt? Hab‘ ich. Irgendwie kommt meine Liste nicht recht voran, weil wir uns nebenbei die Landschaft ansehen und aufpassen, den geplanten Wanderweg nicht zu verlieren.

    I wonder what to ask for in case of a fairy encounter. Fantastic travels? Checked. The van of my dreams for flexible holidays to Europe’s West Coast? Checked. A wonderful life, making me thankful every day? Also checked. It turns out that my list does not come forward, as we are busy keeping track of our hiking path and soaking in all shades of landscape.

    …oh, look!
    …it seems to stretch endlessly

    Womöglich hat Romy sich einen Araber gewünscht – also: ein Pferd. Mit der Lieferung sind sie hier irre schnell, denn prompt stellt sich ein stolzes Exemplar auf den nächsten Hügel.

    Probably, Romy has wished for an Arab (the horse type). Delivery comes instantly, when a beautiful brown horse appears right next to us.

    wenn Wunschdenken funktioniert

    Die heutige Wanderung ist noch abwechslungsreicher als die von gestern: schroffe Felsnadeln stehen locker verteilt in der Steppe, dann ballt sich plötzlich alles oder es geht hinab in ein schmales Flusstal, das im Sommer trocken fällt und als Weg fungiert.

    Today’s hike is even more diversified than yesterday’s: rocky needles are sprinkled in the steppe, then making room for a collection of mountain massifs and then our path dives down into the leftovers of a wild creek – now, in summer, all dry and part of our route.

    …alles zusammen: ein Höhlendorf

    Immer wieder sehen wir einzelne kleine Öffnungen oder gar eine kleine Höhlen-Ansammlung, sozusagen ein Mehrfamilienhaus.

    All over the area, we see apertures in the stoney walls, sometimes adding up to a multi-generation-house (or a pre-historic mansion).

    Wohnblock

    Etwas weiter blicken wir auf unseren nächsten Abschnitt, das Sword Valley. Ich mag das, wenn pragmatische Namen vergeben werden. Man muss sich nur umsehen um zu erkennen, wo man sich gerade befindet.

    Looking ahead, our next milestone becomes obvious: We will continue our hike in Sword Valley. I appreciate consistent naming, when all you need is look around and name the spot you are in.

    next on our list: Sword Valley

    Bevor wir tiefer in die Felsnadeln eintauchen, fällt uns ein einzelner Brocken mit hochgelegener Tür auf. Der schöne Bogen und Überreste weiterer Verzierungen legen den Verdacht nahe, dass es vor einigen Hundert Jahren als kleine Kirche genutzt wurde.

    Before we enter the world of  rocky needles (swords), our eyes fall on a single rock with a decorated opening. The arch and the leftovers of niches tell us that it must have been a church, established probably some hundreds of years ago.

    Gefunden: Antike Höhlenkirche

    Mit genug Freude an blauen Flecken kann man die knapp 3m Höhe zum Eingang sicher überwinden. Im Selbstversuch komme ich jedoch nur bis zur Erkenntnis, dass der Stein (Vulkanasche hin oder her) empfindlich hart und rau ist – und der Abstieg auch nicht zu unterschätzen wäre.

    Those aiming for bruises and marks might easily get over the 3m height from ground to the entrance. Me, I am a bit of a sissy. Once I realize that the surface is quite solid and rough, I decide that I am none of those curious persons that need to peek inside.

    ….should have practiced more climbing

    Es reicht daher nur für ein Foto der Kirchendecke. Nach allem, was wir bisher gesehen haben, sind die Innenarchitekten sämtlicher Höhlen längst ausgewandert, so dass meist nur noch erahnbare Strukturen verbleiben.

    I take a picture from the ceiling and then turn around. Due to decades of abandonment, there is nothing but dirt and dust to be found inside anyway.

    Wir sind zufrieden, dieses Kleinod entdeckt zu haben, und ziehen weiter unseres Wegs.

    We are proud to have it detected based on our explorer instincts, then continue our hiking route.

    there we go

    Kappadokien ist von Frühjahr bis Herbst recht trocken, was für die Wanderungen sehr hilfreich ist. Bei plötzlich einsetzendem Starkregen kann das hier schnell zu einem reißenden Bach ansteigen – aber bis dahin sind wir längst weg.

    While we are here (on purpose) in dry season, some of the paths might become a torrential creek in times of heavy rain. As long as we do not get lost, we should be long gone before that.

    Man sieht die Spuren der Regenfälle von letztem Montag

    Wer lieber im Wald wandert, aber schroffen Felswänden nichts abgewinnt, wird hier nur abschnittsweise auf seine Kosten kommen. Wir sind äußerst zufrieden mit unserer Tour, die auf herbe Art alle paar Schritte ihren Look ändert.

    Wanderers preferring the green leaves of a forest might be disappointed around here. Me, I like hiking among rocks, especially when landscape changes it’s style every mile.

    Weiter hinten, tief im Schwert-Tal, finden wir eine weitere Höhlenkirche. Zwischen der Sackgasse eines Trampelpfads und dem hoch gelegenen Eingang liegt ein tiefer Graben. Den Boden davon kann ich nicht sehen, dafür ragt das meterhohe Buschwerk zu dicht herauf.  Ein Schnappschuss in das Innere zeigt, dass wir auf eine Besichtigung verzichten können – wüsste auch nicht, wie wir den 3-4 Meter breiten Graben überwinden sollten…

    In the depths of Sword Valley, we detect another cave church. This time, I follow a dead end-path until I look straight over into the former holy place, separated by a narrow canyon. A quick shot of the interior proves that we may well spare the effort to seek our way into it. It is a bit like searching for treasures, just without focus on today’s value of the items itself. What cunts is the success finding them along our way.

    Unser Weg wird immer abenteuerlicher: Über die Wintermonate muss hier einiges an Wasser unterwegs sein, denn es hat nicht nur eine Rinne, sondern die Ausmaße einer Kathedrale ausgewaschen. Auch das ist Teil eines ganz normalen Wanderwegs.

    The next section of our route shows once more that hiking here is recommended solely in summer times. It must have taken a certain quantity of rain or melted snow that has made it’s way right through the rocks, washing out the dimensions of a cathedral shaped by masses of water.

    Sensationeller Weg!

    Von hier ist es nicht mehr weit, bis zu einer schattigen Oase, die ein hutzeliger Saftverkäufer bewirtet. Vor lauter Normalität (Bänke, Tische, die schönsten Botschaften des Islam in ca. 12 Sprachen und frischer Granatapfelsaft) haben wir vergessen, Bilder davon zu machen… Abgesehen von einem Weltreise-Abenteurer auf seinem Fahrrad, einer Handvoll Reitern sowie einem Paar mit Wanderführer-Hund treffen wir hier nach Stunden der Einsamkeit wieder auf Menschen. Und so unterhalten wir uns ein wenig mit den drei jungen Franzosen, die kurz nach uns ankommen, und fühlen uns fast wie in einer Menschenmenge.

    Further along the way, we stumble into a shady area with a gentle juice vendor. Due to the number of tables and benches, he is prepared even for groups of hikers, yet the only ones joining us are three Frenchmen arriving shortly after us. We drink the fresh juice and have a bit of a chat before we go on – all but forgotten to document this pause in our pictures.

    See what’s next

    Wir verlassen langsam den Einschnitt des Tals und schrauben uns nach oben. Wir schlängeln uns zunächst durch das Schlüsselloch im Berg, dann folgen schmale Riesen-Stufen. Geht das nur mir so, oder könnte man sich gelegentlich einen schöpferischen Akt Außerirdischer leichter vorstellen als geologische Entwicklungen?!

    Our way leads us up on view point level. All we need to do is pass through the keyhole and than climb up some giant’s steps. Scientists may invent stories about natural erosion, while open-minded people will certainly take the formation as proof for extra-terrestrial creators.

    Keyhole
    Up on Giant Steps

    Nach den Abschnitten durch das tief eingeschnittene Tal sind wir nun wieder in der Oberwelt angelangt. Rückblickend haben wir uns durch einen gar nicht so kleinen Canyon gearbeitet.

    Retrospect, we have made our way through an impressive canyon of a kind.

    Rückblick

    Von hier oben haben wir wunderbare Ausblicke in die bizarre Landschaft. Wer nur auf einen Ballonflug und eine Guided Tour nach Kappadokien kommt, verpasst dieses euphorische Gefühl, jeden Meter des Panoramas selbst erlaufen zu haben.

    Hiking here is so much more than glancing down from the balloons: Most of the day, we are peacefully on our own, strolling through the region at our own pace. And then achieving this view.

    …hab ich erwähnt wie toll es ist, hier zu wandern?!

    Ein hoch aufragender, freistehender Felsblock lädt ein zu allerlei Foto-Aktionen. Damit meine Yoga-Trainerin weiß, dass ich ihre Übungen überall mit hinnehme!

    A single, cylindric rock invites for some picture poses – I would have loved a solid handstand, but due to severe lack of training, I come up with a range of regular yoga poses.

    …looking for a tree?

    In der anderen Richtung, also: vor uns, liegt der Einstieg in die rosa gefärbten Flanken des Rose Valley. Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir es für altertümliche Wandfarbe halten…

    By now, we are close to the Rose Valley. Looks like some ancient graffiti in a single colour-blocking manner…

    Approaching Rose Valley

    Inzwischen ahnen wir, dass wir uns etwas Großem nähern: wir passieren mehrere Wegweiser zur Kiliclar Kilisesi = Kreuzkirche. Auch wenn sie offenbar schon von jemandem vor uns entdeckt wurde, sehen wir sie natürlich an.

    It seems that we get closer to one of the highlights, hence we follow the signposts towards Kiliclar Kilisesi = Cross Church. Even though it is not us having it detected, we decide to take a closer look.

    Man sieht schon von Weitem die etwas größere Saft-Oase bei der Kreuz-Kirche

    Die touristische Infrastruktur am Fuß der Kirche ist leicht übererschlossen, aber das wird uns als Training für morgen noch dienlich sein. Zum Glück hatten wir unsere Pause bei dem friedlichen Saftverkäufer im Tal, so dass wir an den Zeltplanen und Sitzgruppen vorbeimarschieren, schnurstracks zur eigentlichen Höhle.

    Close to the church is a bit of exaggerated touristic infrastructure with a variety of party tents, juice bar and a slightly respectless group of tourists. Lucky us that we had our break down in the peaceful valley! We ignore the others as far as possible and enter the inner church.

    Cross Church: Ceiling

    Reste der Wandmalereien und Steinmetzarbeiten sind hier noch erhalten. Vielleicht wächst aufgrund der touristischen Nachfrage die Bereitschaft, historisches Erbe zu pflegen und zu restaurieren, auch wenn es einer anderen Glaubensrichtung folgt.

    Here, at last, Christian decoration has not vanished entirely. I assume that somebody starts to understand the meaning of ancient, holy places to attract international publics. Eventually, tourism helps to beware old churches, including the acceptance of their iconic schemes.

    inklusive Fresko

    Hier sind wir bereits nah an dem, was wir den Anatolischen Grand Canyon nennen. Erneut fallen die farbigen Schichten auf, die vor allem zum Sonnenuntergang hübsch leuchten und aussehen wie gemalt. Das wäre doch mal ein gutes Vorbild für die Gestaltung von Lärmschutzwänden entlang unserer Autobahnen!

    Meanwhile, we are at arm’s length to the Anatolian Grand Canyon (self-given name, yet suitable). The shades of grey, rose and light red might be inspiring for noise protection walls that flank our highways.

    …man könnte noch ewig weiter gehen

    Unser Weg schlägt nun einen großen Bogen zurück in Richtung Göreme. Wie praktisch, dass wir hier alles ohne Auto oder Transport-Sorgen unternehmen können.

    So far, we must have walked less than 6 km, yet if feels much more based on what we have seen. Now it is time to look for the direction back to Göreme. Based there, you do not need to worry about transportation, as almost everything is within walking distance.

    Turning Point
    back towards civilization

    Den restlichen Nachmittag genießen wir den weit verbreiteten Hang zu Dachterrassen, Sitzkissen und Sofa-Ecken. Ich glaube, wir haben hier ganz nebenbei das Türkische Savoir-Vivre für uns entdeckt.

    The rest of the afternoon is dedicated to laziness, supported by the local tendency to have a rooftop terrace on every house and offer diwans everywhere.

    Best practice: lazy on the couch

    Zum Abend zieht es uns in die kleinen Sträßchen, die hangaufwärts abseits der Hauptstraße mit kleinen Geschäften und Lokalen locken. Pünktlich zur Dämmerung ruft der Muezzin, während uns ein umtriebiger Ladenbesitzer selbst gekelterten Wein ausschenkt und sein wunderschönes, unkaputtbares Quarz-Geschirr präsentiert.

    In the evening, we check out the smaller alleys with their handcrafts shops and choice of restaurants. Before we make it to dinner, we get caught in a shop with quartz-pottery, undestroyable as proved by the owner. Hard to resist his colourful products, especially when served with tasty wine from his very own vineyard.

    Während wir über die Lichter von Göreme blicken, fällt mir ein, was ich mir hätte wünschen können: Besser surfen können, das wär was! Aber: ohne Fee geht auch. Ist dann halt wie beim Motorradfahren oder Geldverdienen, das kann man ganz gut selbst in die Hand nehmen…

    Looking down on the city lights, I finally come to a wish I could have asked for: Become a better surfer instantly! However, as no fay has crossed my path, I will get there all on my own, up to enjoy whatever time it will take.

  • Montgolfiere, or: Start your day right

    Zum Abheben schön! Oder: wenn ich nur einmal im Leben eine Ballonfahrt mache, dann hier.

    Balloon-Time! For once in my life, I need to try this out – and I can think of no better place than Cappadocia!

    My Turn

    Es dämmert gerade, als die ersten Ballons startklar sind. Ich mag das Leuchten, wenn sie den Auftrieb anfeuern – leuchten, schweben, viel Himmel: das ist was für mich!

    Night melts into morning as the first balloons begin to rise. I love the glooming fire-light they shed, so suitable to the floating sensation.

    Abheben

    Es wird schnell hell, auch wenn die Sonne sich noch hinter den 3.917m des Erciyes Dağı versteckt.

    Even though the sun still hides behind the 3.917m of Erciyes Dağı, the dawn enfolds rapidly.

    Was für ein traumhafter Start in den Tag!

    Zunächst steigen wir auf 700m auf, aber dann geht unser Pilot wieder tiefer, so dass wir die Täler mit ihren bizarren Gesteinsformen sehen können. Wobei einiges davon erhärtete Vulkanasche ist – ob das Stein oder sonstiges ist, mögen die Geologen entscheiden.

    After climbing up to 700m, the pilot starts to float up and down, enabling maximum panoramic views. The landscape is based on rocks and stones, yet some of them are not more than condensed volcanic ashes.

    We can beat the sun as long as we keep moving
    Then, taking a closer look…

    Es ist zauberhaft, diese wunderschöne Gegend aus der Vogelperspektive zu betrachten. Und ich gebe zu, dass die vielen bunten Heißluftballons um uns herum ein tolles Fotomotiv sind. Auch wenn nun alle Leser ein Dutzend Ballon-Bilder durchscrollen müssen, bevor die Wanderung los geht…

    I congratulate myself for the decision: bird’s perspective is highly recommended in this area. And, of course, the hundreds of colourful balloons floating around us increase the charm of it all.

    …auch wenn man sich ein bisschen fühlt wie in einem virtuellen Bildschirm-Hintergrund…

    Völlig absurd wird es bei den jungen Frauen, die sich mit einem gemieteten Kleid (rot oder weß, 5m Schleppe mindestens), gern auch mit einem gemieteten Oldtimer sowie dem gemieteten Fotografen ins Morgenlicht stellen und vor dem Ballon-Himmel posieren. Das sieht so unecht aus, dass ich mich frage: wäre es nicht genauso authentisch, das gleich in Photoshop zu erstellen? Nichts davon (Kleid, Auto, Hintergrund) gehört zu der Person selbst, also warum nicht gleich ganz faken??

    Top of absurdity is: girls in rented dresses, surrounded by rented oldtimers and unrelated balloons in an unfamiliar surrounding. It looks as fake as photoshop, so why bother and spend hundreds of euros for professional photo shootings if you can create it virtually just the same?! Still, it might speak in their favour that they try to fake it as real as possible.

    Real fake pictures or so it seems

    Ich betrachte derweil die Täler unter mir und frage mich, was uns heute auf unserer Wandertour erwartet.

    Looking down at the valleys we cross, I wonder what our hiking tours will be like…

    Looking on fragments of Love Valley
    Absurde Landschaftsformationen, so viel ist mal sicher

    Die Sonne steigt höher und die Ballons gehen langsam zu Boden. Wir waren über eine Stunde unterwegs, als die Crew den Ballon sauber auf dem Anhänger absetzt – wenn die hier was können, dann Ballonfahren!

    The higher the sun, the lower the balloons: one after the other gets down, professionally landed directly on the trailer for upcoming transports. Guess the world-leading balloon-pilot-trainers come from here.

    sic!

    Ich posiere noch kurz mit unserem Piloten, dann kehre ich heim und erzähle Romy von meinem luftigen Abenteuer. Sie hat als Highlight für sich einen Sonnenaufgangs-Ausritt geplant, der übermorgen ansteht.

    One last picture with our hero of the day (= the pilot), then I get home to our hotel, telling Romy all about the airy adventure. She has not joined me on this, but is looking forward to a sunrise horse-ride later this week.

    …schätze, meine Kameralinse hat Champagner abgekriegt…

    Nachdem wir uns quer durch das Frühstücksangebot gefuttert haben, laufen wir los in Richtung Love Valley. Bevor wir die speziellen Felsnadeln des Liebestals erkunden, laufen wir durch eine hügelige Steppe mit einzelnen Steinzacken. Oberhalb davon ist einer der vielen Aussichtsplätze, an dem ein wunderschöner Camper parkt. Wenn Hector das sieht, wird er sicher sauer, dass ich ohne ihn hier bin…

    Our breakfest buffet is the excellent base for the planned tour. We start right at Göreme, direction Love Valley. In between, we pass dry steppes with single rock jags. Further along our way, we cross one of the umpteen view points, perfect location for a cute offroad camper. Hector will be huffy on the sight of it…

    Starting our Tour of the Day
    …this could be Hector!

    Kurz darauf zeigt sich, dass der Name „Liebestal“ arg romantisiert ist. Jedenfalls ist es beachtlich, was Jahrtausende der Erosion für Skulpturen hervorbringen.

    As soon as we enter it, we decide that the name “Love Valley” is exaggerated romantic. Yet, it is impressive, how erosion defines the strangest sculptures.

    They call it Love Valley
    …klar, ne?!

    Als wir inmitten der braun-grauen Landschaft einen winzigen Garten finden, steigert es den Charme dieser Wanderung noch mehr. Irgendjemand hat ein winziges Stückchen Land liebevoll angelegt, bewässert und gepflegt. Wir stehen staunend im Schatten des kleinen Laubengangs und freuen uns – selbst im September wird es hier tagsüber ganz schön heiß.

    Most of the landscape is quite scraggy, but we manage to find an oasis of a garden in the middle of nowhere. It seems like a private piece of Eden, which we leave, of course, untouched. Yet, the shadow of one of the trees is very welcome for some minutes of cool-down.

    Inmitten der grauen Steinlandschaft: ein kleines Paradies

    Wenige Meter weiter gibt es kein Grün mehr, nur ausgewaschene Riesen-Rinnen, die sich durch die Steinwände ziehen.

    Inches away, fragments of green are all there is, making space for a stoney channel, formed by years and years of rain.

    no green…
    …but traces of water

    Wir haben die Wanderung mit der Komoot-App geplant. Das ist einerseits ganz wunderbar, weil wir ohne Guide einfach für uns durch diese Landschaft laufen können – in unserem Tempo, mit viel Einsamkeit und tollen Eindrücken. Andererseits funktioniert es nur, wenn ich konsequent dem Smartphone in der Hand folge, eine starke Powerbank dabei habe und gelegentliche Irrläufer in Kauf nehme.

    We are happy that the Komoot-app enables us to hike on our own, without guide or group. And yet, truth is:, you better not extinguish your display, as they secretely alternate the route every time you disregard the app

    …ein bisschen wie ein versteinertes Riesentier, dem am Rüssel Haare wachsen…

    Kaum verschwindet das Handy in der Tasche, schon ändern sie heimlich die Route. Aber dass es überhaupt funktioniert, in einer so abgelegenen Gegend eine Tour zu finden und loszulaufen, das ist schon komfortabel.

    However, we are glad that modern technology supports our aim of individual exploration. Halfway through our tour, we meet a French family who has been lost already for a half hour, still seeking their way out of the valley. Better a mid-performing app than no support at all.

    …still not bored by this landscape

    Ob wir auch ins Ziel kommen, ist natürlich die nächste Frage. Das Tal verändert einmal mehr sein Gesicht, nun laufen wir auf glatten Huggeln die aussehen, als hätte mein Dackel den Sandkasten umgegraben.

    Our surroundings change every few yards, and yet we are not entirely certain if we will make it to our planned destination. Looking around, I feel like a miniature version of myself, walking through our sandbox after my teckel has digged it upside down…

    Looking back

    Am Ende des Tals finden wir einen schattigen Stand, wo wir frischen Granatapfelsaft, niedlichen Billig-Schmuck und viel freundlichen Austausch genießen. Nebenbei erfahren wir, dass unsere professionellen Wanderschuhe genau richtig sind: gelegentlich brechen sich ahnungslose Touristen den ein oder anderen Knochen, weil sie auf dem Asche-Fels-Material den Halt verlieren.

    To our surprise, this marks the end of the valley. We walk up a few metres, only to find a merch stand with cheap jewellery and fresh orange juice (or grenadine juice, whatever you prefer). Talking to the vendor, we get confirmed that you better choose your shoes seriously. Every now and then, naïve tourists with inappropriate sports shoes break some of their bones while slipping on the surface of the vocanic-ashes-stone-mixture.

    Refreshment + a nice chat

    Unterwegs haben wir leicht verzweifelte Franzosen getroffen, die im Kreis liefen und den richtigen Weg suchten. Wir mussten für unseren Erfolg zwar ziemlich am Handy-Display kleben, aber dafür erblicken wir nun unser Tagesziel: den Festungs-Berg von Uchisar.

    The juice and the views lift our spirits, as we see the town of Uchisar (destination, yeah!) ahead of us. We may decide against walking the entire tour back home, but are keen to reach Uchisar downtown nonetheless.

    vor uns liegt Uchisar

    Wir nähern uns dem Städtchen von der wenig belebten Seite und beschließen: Pause im ersten Restaurant, das wir finden. Konnte ja keiner ahnen, dass wir das teuerste Hotel erwischen…

    It turns out that „downtown” is harder to find than expected. Obviously, we enter Uchisar from the least vivid side… Our decision is clear: the very first restaurant option will be ours. Minutes later, we stumble on the shady terrace of what might be the most exclusive hotel of Central Anatolia.

    …und dann stehen wir plötzlich im “Kingdom of Cappadocia”

    Unter den Vorspeisen entdecke ich erfreulich günstig irgendwas mit Kartoffeln – und erhalte ein Schälchen Chips, die mit ein paar Löffeln Joghurt beträufelt sind. Weiß nur nicht, wie ich die mit Messer und Gabel essen soll.

    Everything is fine dining-expensive, but I detect a cheap “potatoe something” among the starters. To my surprise, I get served with a bowl of potatoe chips, more true: the luxury version of it with sprinkled yoghurt on top, and expected to be eaten with fork & knife. Well…

    Der Cappuccino hier ist erstklassig, der Service auch – und die Toiletten sind in die historischen Höhlen eingebaut, luxuriös wie ein Day-Spa. Auch wenn alles hier leicht over the top ist„Kingdom of Cappadocia“ will unbedingt No. 1 sein bei der Mischung von Luxushotel und Freilichtmuseum. Nach unserer Wanderung durch das Liebestal ist es passend romantisch und gleichzeitig der Super-Kontrast zur felsig-staubigen Natur.

    Best they have here is their Cappuccino, coming along with excellent service. It all looks slightly exaggerated, yet we worship the comfort of toilets looking like a day spa. Obviously, this “Kingdom of Cappadocia” tries hard to be No. 1, combining luxury elements with historic caves. For wanderers like us, it is a welcome contrast to our dusty nature trip.

    This is NOT the open air museum…
    …but the Hotel “Kingdom of Cappadocia”

    Der Rest von Uchisar ist stecken geblieben zwischen historischen Bestandteilen, Baustelle und verschlafener Unentschlossenheit. Wir fragen uns zielsicher durch bis zur Bushaltestelle und fahren für rd. 80 cent zurück nach Göreme. Unser Hotel kostet vermutlich nur einen Bruchteil des „Kingdoms“, aber für Entspannung und Erholung ist es uns mehr als recht.

    Eventually, we make it to the heart of Uchisar. So they have some shops, some tourist agencies and a few restaurants – still, it is far from the vivid charm of Göreme. Hence, we call it a quit and head for the public bus, bringing us back to our “home-town” for a mere 80 cents.

    Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen: Die Lucky Luke Story… wo der hervorragende Kappadokien-Wein am teuersten ist… Welchen Song wir uns beim jugendlichen Bar-Besitzer gewünscht haben… Tausend kleine Geschichten sammeln sich an jedem einzelnen Tag, für mehr als die großen Highlights ist das Internet zu klein. Dafür folgt bald eine weitere Wanderung: Werden wir unterwegs alte Höhlenkirchen entdecken? Welcher Abenteurer kreuzt unseren Weg? Und wird es wieder frischen Saft mitten im Nirgendwo geben??

    There is so much more in each day than fits in the small platform lof a travel blog. Stories about rooftop bars, local wine (and where it comes with Munich pricing), a bartender asking each tourist for their most popular local song, then the story of Lucky Luke and, of course, missing Hector. Yet, there is more to come: Stay tuned for another hiking day, wondering if we will detect cave churches. And then there will be… but that is another set of pictures for another day.

  • Hallo, Kappadokien!

    Es ist unmöglich, durch Göreme und die umliegenden Berge zu streifen, ohne dass es wie ein Museum wirkt. Das Gestein, das zu großen Teilen erkaltete Vulkanasche ist, lässt sich ganz wunderbar aushöhlen – und so trifft man auf Tritt und Schritt aufgegebene oder weiter genutzte Höhlen, halb-offene Zwischenräume und steinerne Architektur, die sich in die Berge schmiegt. Warum machen wir überhaupt eine 8-stündige Guided Tour, wenn hier eh alles schön ist?

    Looking at Göreme and the scenery, you might ask yourself why it needs a guided tour to get insight into it all? Well, it might be suitable to have somebody telling us abut the volcanic sources of the material: what seems hard on the surface, is deep down smooth enough to grab holes and even cities in it. The consequence is an architectural mix of caves, half-open mountain walls and underground areas.

    Truth is: everything looks like a museum

    Bevor wir uns diese Frage stellen können, bestaunen wir erst mal den Sonnenaufgang. Ganz bequem, von der Dachterrasse des Hotels aus. Wanderungen und Aussichtspunkte können wir später immer noch in Angriff nehmen.

    Yet, before we even think about cultural or geographical topics, we stumble up to the rooftop of our hotel for our morning ritual: welcome the sunrise…

    Good Morning

    Ballons gibt es zum Sonnenaufgang natürlich auch…

    and watch the balloons float around our heads.

    Start your Day right: Morning Routine Balloon Wathcing

    Mit einem guten Start in unser Urlaubs-Schlafdefizit stärken wir uns am Frühstücksbuffet (vielfältig, sagenhaft gut und jeden Morgen ein wenig anders), bevor wir den Kleinbus entern und die 18-köpfige Reisegruppe des Tages komplett machen.

    Sleep might be overrated, while food is not. Obviously, the cook (might be the mother of one of the hotel managers), shares my opinion, as the buffet is fantastic. An hour later, we feel prepared to get going with the tourist group of the day.

    Surreal Landscape (ich glaub, ich hab da hinten Schneewittchen gesehen…)

    Erster Stop: View Point. Ein halbes Dutzend strahlend weißer Sprinter steht am Parkplatz, während sich Touristen aus aller Welt um die schönsten Stellen am Steilhang kabbeln. Die haben natürlich alle keine Chance, da schwebe längst ich mit einem Bein über dem Abgrund.

    First aim of our guide is to calm down the group by offering a nice view point for instagrammable pictures. Dozens of people fight for the best cliffhanger-pic, which is slightly hilarious and yet unavoidable. As prove our own shots…

    Landed! or: Trying to make something out of the viewpoint, the cliff and everything

    Es folgt ein Stopp mit Verkaufsinformationen über Edelsteine und teuren Schmuck. Das ist nur für die shoppende Kleingruppe aus Südosteuropa interessant, wir anderen lassen die 3- bis 4-stelligen USD-Preise links liegen und freuen uns auf die unterirdische Stadt.

    Part of any guidance is the inevitable shopping stop. I hate to disappoint others, yet I am not among the peer group for expensive jewellery, not even for colour-changing gems. I am by far more interested in the detection of raw cave walls in underground cities.

    Sie hatten hier unten Wein, Luft, Tiere – nur Licht ist eindeutig Mangelware

    Zum Glück haben wir das als geführte Tour gebucht – andernfalls wären es nur hohle Räume unter der Erde. Dank unseres Guides bekommen wir eine Ahnung von der Größe (mehrere Tausend Menschen lebten hier einst), von der Tiefe (bis zu 12 Stockwerke bzw. 100m unter der Oberfläche) und von der Funktion (der kreuzförmige Raum war die Kirche).

    Now we get down to the point: Our guide explains a lot of details, such as the size, the depth and several functional rooms, all of them up do 100m below ground level. Given the fact that up to 18.000 people might have lived here, we only see fragments of the big picture.

    A huge System of Caves (Cavetown Derinkuyu)

    In Derinkuyu st die Grund-Architektur erlebbar, ansonsten bestehen die Räume und Gänge aus grob behauenem Stein. Viele der Verbindungsgänge – insbesondere zwischen den Ebenen – sind unglaublich niedrig und eng, so dass wir nur zusammengefaltet hintereinander durchkommen. Hervorragend zu verteidigen, Yoga-bedürftig im Alltag. Jeder Foto-Versuch davon hätte nichts als den Hintern des Vordermanns gezeigt – ich habe verzichtet. Zum Glück gab es auch höhere Gänge für würdevolle Schnappschüsse.

    Derinkuyu is just one out of approximately 50 underground cities in Cappadocia. Many of the tunnels that connect rooms or levels have been designed in the most narrow way, all for defence (or yoga) reasons. Others spiral down in a more comfortable manner, depending upon their function. Large cave halls and even a church are neither decorated, nor furnished, but they can be identified by their outlines.

    Deeper, still

    Beeindruckend ist auch das Belüftungssystem. Wissenschaftler haben berechnet, dass die Belüftung ausreichend Atemluft für 18.000 Bewohner bietet – und die bisher ausgegrabenen Teile der weitverzweigten Anlage lässt ebenfalls auf eine so große Bevölkerung schließen.

    Information gets vague when it comes to the age of the caves, yet their architects have shown engineering talents. That is proofed not only by the long-lasting stability (we talk about several hundreds of years, at least), but also by the air conditioning system. Science concludes that it brings in enough fresh air for around 18.000 persons, which is confirmed by the current estimation of the size of what has been detected so far.

    Kein Ende in Sicht: Belüftungsschacht, abwärts
    …und aufwärts

    Es gäbe noch viel mehr zu lernen, aber während unseres Ausflugs unter Tage haben wir kein umfassendes Archäologie-Studium mit anthropologischer Würdigung und Völkerwanderungs-Übersicht hinbekommen. Eigentlich müssten wir uns in Ruhe schlau lesen und noch mal hinfahren.

    There would be much more to learn about Derinkuyu and similar places, but for today, we hardly have enough time to step into the topic with just one toe. Hard to prioritize in a region that is so full of highlights.

    My know-how about how to build a cave city has improved, but still is rather vague

     Entgegen den Aussagen unseres Guides, dass spätestens seit den 1960er-Jahren keine Christen mehr in Zentral-Anatolien leben, steht draußen eine oberirdische Kirche. Und ein Kamel, aber das hat wohl wenig miteinander zu tun. Für eine Besichtigung bleibt keine Zeit, denn unser nächstes Ziel wartet schon.

    Outside, we wonder about a Christian church. Haven’t we just learned that Christians had been numerous in early eras of Christianity, while then survived only by hiding underground? We do not solve the enigma of this church, as we hop on our bus and head straight to the next destination.

    Saint Theodore Church, Derinkuyu

    Die Selime Kathedrale ist ein Höhlen-Kloster, das über Jahrhunderte viele Zwecke erfüllt hat. In manchen Epochen war es ein Kloster, in anderen eine Karawanserei und Stallungen hat es bestimmt auch schon beherbergt. Nebenbei sieht es so aus, als könnte es in Nordspanien im Gebiet der Bardenas Reales stehen.

    When we arrive at the Selime Cathedral, it feels like a déjà vu: there is quite some similarity to the Bardenas Reales in Northern Spain. The difference is the purpose: this has served as monastery, as caravansary and probably as simple houses and barn just the same.

    Déjà Vu, and yet different

    Von den Innenräumen, Kapellen und Kirchen ist nur noch wenig erkennbar. Dafür beeindruckt der Weg durch den zerlöcherten Berg mit wunderbaren Aussichten.

    First impression: This swiss-cheese-like building is weird in a very charming way!

    …did I mention that it all looks somewhat unreal?

    Einer der Star Wars-Filme hat die Gegend als Kulisse für einen außerirdischen Planeten genutzt. Wenn man sich so umsieht, ist das dermaßen logisch, dass man sofort selbst einen Film drehen will.

    The same is true for the surroundings, so no wonder they used it as Star Wars background, pretending to be on an extremely strange planet somewhere in far outer space. Totally reasonable, I dare say.

    Looks like Star Wars
    Real Life has been first, then used for movie scenes

    Wir sind noch keine 24 Stunden hier und sind bereits von den Besonderheiten Kappadokiens überwältigt. Keine von uns lebt für ihr Instagram-Image, aber wie cool sind denn bitte die Bilder in diesen Höhlen?!

    We are in Capadocya for hardly 24 hours, and have seen already so much of the strangest, ancient, religious and other particularities. Forgotten the un-visited church – being here is so cool!

    Great to explore it all together

    Leicht getrübt wird die Euphorie durch die mutwillige Zerstörung der Kirchenräume. Anhand der Wandstrukturen lassen sich Kirchenschiff, Ikonen, Kapelle und Altarbereich zuordnen, aber alle Fresken wurden abgeschlagen, Mosaike und Verzierungen zerstört und im Zweifel noch ein Feuer drüber gelegt. Dann passt es auch, dass unsere Touristengruppe die verbleibenden Strukturen für beste Bilder nutzt.

    The only odd sentiment (if any) comes from the devastated Christian traces. While arcades and general layouts still show the cathedral and additional chapels, any mosaic, painting or other decoration has been systematically destroyed. What used to be of high meaning to religious folks is now an interesting background for tourist photos.

    ehemalige Kathedrale

    Es muss absolut phantastisch gewesen sein, als das hier alles verzierte Klosterbereiche waren. Zum Glück werden wir an unserem letzten Kappadokien-Tag noch erleben, wie einstige christliche Kirchen nun geschützt und restauriert werden – bis dahin bin ich staunend und stumm.

    It must have been outstanding at it’s time, with holy images contrasting the rural mountain of a cloister. Although I do not know it now, I will be happy to witness more of a caretaking behaviour when it comes to the most significant Christian centre of Anatolia – yet, for the time being, I hold my tongue, amazed and a bit shocked.

    eine weitere Kirche

    Als es Zeit wird, verlassen wir die Kloster-Hügel auf den markierten Exit-Wegen: durch den schmalen Durchgang, unter der Aussichtsbank hindurch, und dann immer der Rinne folgen…

    For once, the exit is not through the gift shop, but through a small tunnel under the lookout bench.

    Exit route
    Funny Ways

    Nach all den historischen Hoch- und Tiefbauten folgt ein spätes Mittagessen, dann kommt der nächste Programmpunkt: Das Ihlara-Tal.

    After a late lunch, we continue with the next bullet point on our list: we descend into the Ihlara valley.

    Ihlara Valley

    Die Schlucht ist 150m tief, das reicht als tiefster Graben weit und breit. Von den insgesamt 15 km Länge erwandern wir nur einen kleinen Ausschnitt. Es ist ein hübsch angelegter Weg entlang des Baches, perfekt für bunt gemischte Reisegruppen mit undefiniertem Schuhwerk. Damit auch jeder weiß, wo er ist, flattert inmitten des Grüns eine rote Türkei-Flagge.

    On 15 km length, the valley has a depth of 150 m, famous for being a huge canyon in this area. Compared to Kali Gandaki in Nepal (which I passed by during my Annapurna hike in 2018), this is nice, but rather dinky than impressive. We follow a promenading path close to the river, like a stretched out oasis with lots of green – and with a red flag.

    Seitlich ragen hohe Felswände auf, auch diese sind gespickt mit Höhlen und etlichen, im Fels versteckten Kirchen, deren Besichtigung jedoch nicht eingeplant ist. Immerhin erspähen wir hier und da markante Öffnungen im Bergmassiv.

    The flanks left and right to the stream are massive by the look of it. However, even here umpteen caves (ancient church-caves included) are speckled all over (all in) the mountain massif.

    …auch hier gibt es zahlreiche Höhlen

    Unsere heutige Tour endet an einem über den Fluss ragenden Foto-Hotspot, den ich mir nicht entgehen lasse.

    Our little promenade stops and turns at an installed photo spot. Even though we leave aside ca. 90% of all such instalments, you cannot avoid getting used to it and join the vibes.

    how to pose like a tourist

    Nebenbei erfahren wir, was es mit den Wunschbäumen auf sich hat: Man schreibt einen Herzenswunsch auf und befestigt den Schnipsel an einem Baum. Zur Unterstützung der Wünsche und der höheren Mächte werden die typischen Augen-Symbole dazu gehängt. Das wehrt alles Böse ab und schützt den Wünschenden (und den Wunsch selbst) vor schlechten Einflüssen.

    Later today, we learn about higher aims and how they can be used: Write down your most desperate wish, fix it to a wish-tree and protect it with a Turkish Eye (nazar boncugu).

    Make a Wish

    Unsere Guided Tour hat fast neun Stunden gedauert, und so kehren wir ermattet nach Göreme zurück. Praktischerweise ist Kappadokien nicht nur voller Höhlen, religiöser Geschichte und erodierter Vulkanreste, sondern auch eine hervorragende Weinregion. Wir lassen die vielen Eindrücke des Tages bei einem Glas Rotwein sacken. Was für eine fantastische Reise!

    The entire tour of the day has lasted a mere 9 hours, leaving us absorbed by all the impressions and lazy for the rest of the evening. Lucky us that this is not only a region for famous landscapes, caves and religious history, but also for delicious wine and successful vineyards. A glass of local wine (similar to Bordeaux wines, but a bit cheaper) is very welcome, easing the overwhelming impressions of the day.

    Gute Nacht, Kappadokien
  • first impression

    Am Flughafen von Nevşehir laufen wir von der Flugzeugtreppe direkt zum Kofferband. Trotz der Landung großer Maschine im Stundentakt sind die Wege am Flughafen ultra-kurz. Standesgemäß kommen zunächst nur zwei Gepäckstücke und dann lange nichts. Das „lange nichts“ ist zum Glück egal, sind es doch unsere Koffer, die premium ausgeliefert werden. Während die übrigen 170 Passagiere geduldig warten, schweben wir im Maybach nach Göreme, dem touristischen Zentrums Kappadokiens.

    Nevşehir airport is a best practice example for short ways: Ten meters from the plane to the baggage claim is hardly ever seen these days. Service is excellent, especially for the two of us with our suitcases delivered within less than 3 minutes. They look lonesome, as no other piece comes up yet – guess we rather grab them and sway away to Göreme, the touristic heart of Capadocia.

    Rock City (sort of): Göreme

    Als wir in Göreme ankommen, fühlen wir uns in eine Märchenwelt versetzt. Die Stadt und die Landschaft verschmelzen, Häuser und Felsen gehen nahtlos ineinander über.

    The city of Göreme is probably built by dwarfs, at least by the look of it. Houses melt into rocks, while stony jelly bag caps are sprinkled all over town. 

    Typical Göreme: “our” Rooftop Terrace

    Unser Hotel, das Historical Göreme House, verfügt über Cave Rooms und über normale Zimmer, von Luxus-Suite bis schlicht ist alles dabei. Wir haben das, was woanders wohl die Homeymoon-Suite wäre. Verglichen mit meiner Wohnung ist das hier mehr als nur „slightly over-decorated“, aber für die hiesige Märchenwelt passt es ganz gut.

    The Historical Göreme House offers all kinds of rooms, from cave rooms to regular ones, from simple to luxurious. Ours is probably the honeymoon suite, with angels and other stonemasonry, with an artificial fire beneath the floor and a showcase window between shower and living room. It is so far out (of my regular taste), that it completes the fairytale-scenery just perfectly.

    Simple rooms are available, but who would want to miss this?!

    Was wir von der Dachterrasse des Hotels aus sehen, macht Lust auf mehr: nur ein paar Schritte weiter geht es zu einem Aussichtspunkt, also wird das unser erstes Ziel.

    The Hotel’s rooftop is good for relaxation and an initial orientation of the surroundings. The best view point of Göreme is close to our place, so this will be our first destination.

    Let’s go up

    Mitten am Nachmittag ist hier oben nichts los, so dass wir in aller Ruhe 360 Grad Panorama genießen. Über fruchtbare Täler bis zur Felsen-Festung von Uchisar…

    If you avoid sunrise and sunset (this view point is good for both), then you will find it almost abandoned. We soak in the views in all directions: green valleys towards the castle of Uchisar…

    …view towards Uchisar…

    …über andere Täler in der anderen Richtung…

    …other directions with different rock-collections…

    …then in the other direction…

    … und dann quer über den Bryce Canyon und diverse Zipfelmützen bis hin zum rosa angehauchten Grand Canyon. Oder wie sie das hier nennen mögen.

    …and then crossing Bryce Canyon and stoney bag caps up to a rosé version of Grand Canyon. Or however their local names may be.

    …with the Grand Canyon in the distance…

    Wir kriegen uns überhaupt nicht mehr ein vor lauter Vorfreude: Wir haben eine Guided Tour gebucht, zwei Wandertage auf eigene Faust vor uns, dann noch ein Freilichtmuseum, einen Ausritt und eine Ballonfahrt. Kurz: wir werden diese Gegend gründlich erkunden und erst abreisen, wenn wir den Einheimischen Tipps geben können!

    The more we look, the more excited we get. Lucky us that we have planned it all thoroughly: a guided tour, two hiking days, a visit to the open air museum, a horse ride and a balloon flight. Once we are done, we will provide the locals with brand-new recommendations, and only then we will be ready for departure.

    Great Local Food

    In Sachen Timing macht uns jetzt schon keiner was vor: Sekunden vor dem Gewitterguss sitzen wir im Restaurant „Anatolian Kitchen“ bei vorzüglichem Essen. Besser kann man einen Starkregen nicht verbringen!

    Time is on our side, when we enjoy fantastic food at “Anatolian Kitchen”. Once we pay our (moderate) bill, the pounding rain stops, just as ordered.

    …the pounding rain continued it’s big fall…

    Anschließend bummeln wir ein wenig durch die Geschäfte, auf der Suche nach lokalen Besonderheiten im Souvenir-Business. Ab dem dritten Shop wird klar: es dreht sich alles um Heißluftballons.

    We are curious about the local souvenir trends, expecting a bit of derwish themes, artful presentation of the surrounding landscape and a bit of everything. Yet, over time, the focus has shifted: Now most of the gift shop objects are balloons: leather balloons, plastic balloons, cups, t-shirts, toys, whatever you can think of: it will come with a balloon.

    us, bbeing naive enough to come here for hikes and rocks

    Auch wenn es hier an jeder Klippe einen Aussichtspunkt gibt, scheint der Fokus der meisten Touristen weniger auf Outdoor-Action als vielmehr auf Luftnummern gerichtet zu sein. Als wir am nächsten Morgen kurz nach 6 auf die Dachterrasse stolpern, sehen wir erstmals selbst, wie Instagrammable das alles sein kann. Langsam keimt in uns der Verdacht auf, dass wir als einzige für die spektakuläre Landschaft angereist sind…

    Despite the view points towards rock formations, nothing beats the main attraction of the sunrise-sky full of balloons. When we see it ourselves, we wonder if the two of us are the sole tourists coming here for landscape, hiking and culture…

  • Home-Landmark: Galata Tower

    Galata war früher eine eigene Stadt gegenüber des mächtigen Byzanz, geprägt von Genuesischen Händlern. Später siedelten sich Griechen, aus Spanien vertriebene Juden und immer wieder Handelstreibende aus aller Welt an. Die Bezeichnungen Pera, Galata und (heutig) Karaköy gehen so munter durcheinander wie die vielen Menschen, die auf der Grande Rue de Pera (heute Istiklal Caddesi) flanieren.

    Galata has been to Byzanz what Hofheim might be  to Frankfurt: a small town full of expats, founded by merchants from Genova and multiple other places. And just as the metropole now known as Istanbul, it has changed it’s name like a chameleon. Still, hotels and restaurants make use of all of them, naming themselves Pera, Galata or Karaköy.

    Vivid with HIstoric Background

    Dort, wo es unterhalb des Turms schmal und steil wird, tummeln sich die interessanteren Geschäfte: Musikinstrumente, Hippie-Klamotten, Hamam-Tücher und natürlich jede Menge Souvenirs. Hier finden wir die besten Preise und die schönsten Mitbringsel, während wir zwischen Taxis, Passanten und gepflegten Katzen über die nur handbreiten Bürgersteige tänzeln.

    The steep and narrow part close to Galata Tower is full of wonderful shops with attractive prices. You can buy music instruments (beware of super-cheap ukuleles, though), Hippie-clothes, Hamam-towels and souvenirs of all kinds. The challenge is finding place for your feet on the tiny sideways, disturbed by taxis passing by and hundreds of people. The atmosphere is vivid and peaceful, so we just go with the flow and follow the lights.

    There still is a lot we have NOT bought

    Am beeindruckendsten finden wir die Menge an Menschen, die hier unterwegs ist. Neben dem Anteil Touristen, zu dem auch wir gehören, scheint die Mehrheit in der Stadt zu leben und sich hier regelmäßig zu treffen. Für Shopping, einen Schaufensterbummel oder die Zusammenkunft in einer der Tausenden Restaurants, Bars oder Garküchen. Mitten durch das Gewusel kommt alle zehn Minuten die historische Tram vorbei.

    Groups of local friends stroll on around us, all relaxed and happy to meet for a bit of shopping, coffee, food or drinks. The historic tram rides right through the Grande Rue de Pera, like a detail from San Francisco that meets European Art Nouveau Facades.

    S-Bahn-Surfen: gibt es hier auch

    Vom unteren Tünel-Platz über den Galatasaray-Platz führt die breit angelegte Einkaufsstraße Istiklal Caddesi bis zum Taksim-Platz. Viele der Gebäude und Fassaden haben Anschläge und unruhige Zeiten seit über Hundert Jahren überstanden. Auch die Botschaften und Konsulate siedelten sich bereits zu Zeiten des osmanischen Reichs an, alle streng bewacht von einsatzbereiter Polizei und Einsatzfahrzeugen aller Art.

    The different styles of buildings as well as of people make this part of Istanbul a kaleidoscope of worldwide-fragments. This has been influenced even more by foreign consulates that had been established during the Ottoman era, aiming to steady the trading as well as the diplomatic relations.

    Mittendrin liegt etwas versteckt die Kirche Santa Maria Draperis. Wenn man durch das schmale Tor geht, die Treppen hinuntersteigt und schließlich die Kirche betritt, gleicht es dem Eintauchen in eine eigene kleine Welt. Selbst die Stützbalken können das warme, einladende Flair dieses Ortes nicht stören.

    A bit hidden behind an iron gate is the Roman Catholic Church of Santa Maria Draperis. Once you enter it, you will find yourself in a wonderful place, welcoming visitors with a cozy and beautiful nave. Close enough is the much bigger Basilica St. Antonius, which we have only seen from the outside. Yet, for me, this church feels like a hidden gem, full of heartful spirit.

    Santa Maria Draperis
    looking up

    Weiter in Richtung Taksimplatz finden wir zwischen großen Marken-Geschäften auch die ein oder andere schöne Buchhandlung und historische Passagen.

    The main part of the shopping mile between Tünel and Taksim Place comes with a variety of (huge) stores, of which I like especially the book shops. Every now and then is a passage that seeks it’s role model in Milano or Paris, adding up to the multi-cultural experience of Galata.

    All about Books

    Überhaupt trifft hier viel Altes auf jede Menge Modernes. Genau dieses Durchmischte macht den Charme des Viertels aus.

    The combination of historic traces and modern trends founds the particular flair of this part of Istanbul.

    Wir sind begeistert, in diesen lebendigen Gassen ein hübsches Hotel gefunden zu haben. Auch wenn wir nach drei Nächten wissen, dass es sich vor allem für die Zeit von Sonntag bis Freitag empfiehlt – am Wochenende sollte man entweder mitfeiern können bis 5 Uhr früh oder halbtaub sein, damit einem die halb-Bar-halb-Disco-Locations und ihre mitsingenden Gäste nicht den Schlaf rauben.

    Lucky us that we have chosen a neat hotel located in the wad of alleys full of restaurants and bars. And how very lucky that they turn into open air clubs on weekend nights only. We are grateful to sleep undisturbed Sunday night, knowing now that this place is best when avoiding the full-party-nights…

    …Kitsch können sie schon auch hier – irgendwie schön.

    Als ewig hungrigem Menschen gefallen mir besonders die zahllosen Restaurant-Gassen mit ihrem großen kulinarischen Angebot. Der gesamte Urlaub nimmt hier seinen Auftakt als Schlemmer-Reise – als ob das milde September-Klima und die vielen Sehenswürdigkeiten nicht schon genug wären.

    Best in here is the wide choice of restaurants, when all I have to do is stumble out of the hotel and fall into any of the places. It turns out that our Turkey trip is a gourmet trip just the same, with new experiences of the local food three times a day.

    Restaurant Alley right behind our Hotel

    Am Ende reisen wir so ab, wie wir gekommen sind: leicht chaotisch und überaus erfolgreich. Der Abholung mit einer Maybach-Limousine, die in plüschig-rot erstrahlt, folgt ein Check-in mit nur einem Sitzplatz, und am Ende reisen wir so Business-classy wie wir (zum Holzklasse-Preis) nur können. Es hilft einfach, mit Reise-Profis unterwegs zu sein!

    Our departure matches the arrival: slightly chaotic, but quite successful. Probably, the exaggerated Maybach-limousine has founded the karma for us, hardly getting seats in the fully booked plane, ending up in the comfort of business class seats without extra costs. I feel well confirmed in my conviction that it is always best to see the world accompanied by a real travel pro.

    We Know How!
    …see?!

  • Weather on our Side

    Der Bosporus mit seinen 30 km Länge erscheint endlos, genau wie die Stadt selbst. Mit strahlendem Sonnenschein haben wir perfektes Ausflugswetter, als wir eins der Schiffe entern und in See stechen. Also: in den Bosporus.

    Rumours say that the Bosporus has not more than 30 kilometres length, yet I doubt it. During a 2-hours-turn on one of the touristic boats, we do neither reach nor see an end to it. So much for me to find out if the Black Sea is black in colour or black in beauty…

    Ahoi!

    Die maximale Breite von 2.500m glaube ich sofort, aber das mit der Gesamtstrecke zwischen Schwarzem Meer und Marmarameer muss mal jemand nachmessen. Während unserer zweistündigen Fahrt finden weder die Meerenge noch Istanbul ein Ende. Es scheint, als würden Stadt und „Fluss“ endlos so weitergehen.

    The maximal width of 2,5km seems more realistic. Enough space for traffic of all kinds: freight ships, cruisers, taxi boats and whatever else seems adequate. The only strange fact is the obvious lack of private harbours – less than the Starnberger lake, I dare say.

    Enough space for Cruise Ships

    Tage später merke ich, wie sehr sich Istanbul in meinem Kopf verhakt hat: Die gigantische Ausdehnung dieser Stadt verlangt nach weiteren Besuchen. Im Laufe der Jahrhunderte sind viele Stadtviertel entstanden, immer durchmischt mit unterschiedlichen Menschen, immer mit eigenem Flair.

    Days after our departure, I will realize the subtle attraction of Istanbul. Beside architectural beauty and historic leftovers, it seems like a giant puzzle, leaving you to look for missing pieces. As soon as you turn your back to it, you start to yearn for another visit.

    …we may not know it yet, but we look at our lunch location

    Während der Bootsfahrt passieren wir französisch anmutende Paläste, Moscheen, eine schicke Schwimmbad-Club-Insel, alte Holzhäuser und etliche Häfen.

    During the kaleidoscope of this trip, we pass by French castles, mosques, wooden town houses and even an artificial swim-club-island.

    …just another palace…
    …and then, close to the first Bosporus bridge…

    Als wir an der Burgmauer der mittelalterlichen Festung Rumeli Hisarı vorbeifahren, dämmert mir, dass alles seinen Preis hat: Strategische Lage, fruchtbares Umland und über Jahrhunderte eine reiche & kunstfertige Metropole – das geht einher  mit der beständigen Abwehr von Überfällen.

    When we reach the fortress walls of Rumeli Hisarı, it dawns on me: You pay a price for being one of the biggest cities of the medieval (or even antique) world. Hard to prosper without making enemies, so you better be ready to defend your territory any time.

    Rumeli Hisari

    Kein Wunder, dass etliche Romane in verschiedenen Epochen der Stadt spielen. Jedes der historischen Bauwerke erzählt von glorreichen Zeiten, verschiedenen Herrschern und mehreren religiösen Strömungen. Umso schöner, dass die Stadt im täglichen Leben so lebendig und modern daherkommt. Das betrifft vor allem „unser“ Viertel Galata, aber auch weit außerhalb der alten Quartiere pulsiert das Leben. Lokale und Cafés ziehen überall Ausflügler und Einheimische an.

    It comes as no surprise that umpteen novels choose Constantinople for their setting. Yet, with all the historic sources, it is the modern life that really gets me. Apart from “our” Galata-area, we see cafés and restaurants all over the town, highly frequented by inhabitants as well as tourists.

    …and all around, there’s people promenading, eating, drinking…

    Während München ein kosmopolitisches Dorf ist, kann man in Istanbul Jahrzehnte leben, ohne die meisten seiner Stadtviertel je zu betreten.

    Other than Munich, Istanbul is probably bigger than life: you may live here for decades without setting foot in most of the city’s quarters.

    endless

    Für heute schaffen wir die Eroberung des gesamten Gebietes eh nicht mehr, also dreht der Kapitän bei und steuert zurück zum Ausgangspunkt. Kurz vorher passieren wir noch den Zugang zum Marmara-Meer, das noch kleiner ist als das Schwarze Meer. Nur, dass rund um Istanbul nichts wirklich klein ist.

    For today, we let down any ambition to grasp Istanbul as a whole, aiming back to our starting point. Not without a glimpse towards Marmara sea, that is – too small to call it an ocean, and yet big enough to suit this place appropriately.

    Maiden Tower + Marmara Sea

    Als wir am Topkapı Palast vorbeiziehen, denke ich: Den sehe ich mir bei meinem nächsten Besuch an. Also dann, wenn ich auch die Gegend oberhalb des Goldenen Horns, rund um den Blachernen Palast und Dietrichs Wurzeln (letztere außerhalb der Palastmauern) erkunden werde.

    When passing by the Topkapı Palace, I set in on my bucket list for another visit, joining the Blachernae Palace, the region high above the Golden Horn and Dietrich’s childhood hot spots.

    Topkapi Palast

    Wir bleiben dem Bosporus treu, als wir im 7. Stock zu einem luftigen Lunch im Mükellef Karaköy einkehren.

    We stick to the Bosporus when lifted up to the 7th floor for airy lunch at the Mükellef Karaköy. It is the perfect rest before we throw ourselves back into the vivid street life of Galata.

    Gleich hinter unserem Restaurant beginnt der steile Anstieg hoch zum Galata-Turm. Allein dieser Stadtteil hat mich so für sich eingenommen, dass es einen eigenen Blog-Beitrag wert ist – aber das muss noch ein wenig warten…

    The area around Pera and Galata is worth another blog post. With all history and western influences, it is like Istanbul in a nutshell – but that has to wait for another week…

    Recommended Lunch Place
  • …so much to be seen!

    Mehrwöchige Hector-Trips sind meine Lieblings-Reisen – umso mehr, als dass ich gelegentlich andere Urlaubsformen ausprobiere. Macht das Fernweh irgendwie würziger!

    Travel routine is best when broken up every now and then. Hector trips for more than 4 weeks are my favourite, and yet I like to spice it up with different locations and other holiday forms.

    Hotel Accomodation at Galata – Modern-Historic

    Eine meiner besten Freundinnen liebt und lebt Reisen, privat und auch beruflich. Ich lasse mich von ihren Plänen inspirieren, plane Fernreisen am liebsten mit ihrem Erfahrungsschatz und mache es mir diesen Herbst besonders schön: Ich laufe ihr einfach hinterher.

    Getting inspired by the whole-hearted travel agent Romy, I spice up my holidays with her inspiration whenever I can, with great impulses especially during oversea-trips. This year, I level up and follow her to Turkey.

    Snippet of the Great Bazar, trying not to get lost

    Heute bringt uns die Metro trockenen Fußes in Istanbuls Altstadt für ihre historischen Highlights. Der große Basar hält, was er verspricht: endlos verzweigen sich die Gänge, alle unter malerisch gewölbten Decken und mit sich wiederholendem Angebot: Schmuck, Lederwaren, Souvenirs, Porzellan, vermeintliche Markenartikel und auch Tee und Gewürze.

    Thanks to the rain, we learn more about Istanbul’s Metro (comfortable and easily handled), taking us to the historic quarter. We start with the Great Bazar, more for the general impression of it than for shopping. Aisles with all kinds of jewellery, leather, souvenirs, porcelain and fake fashion meet tea, herbs and carpets.

    …then in the Spice Bazar…

    Eigentlich wollten wir nur mal Reinschnuppern in die berühmt-berüchtigte Warenwelt, aber dann wird es doch ein längerer Ausflug. Die Verzweigung der Gänge, das wiederkehrende Angebot der Shops, alles scheint recht zufällig entstanden zu sein.

    The idea of a short impression turns into a profound market research. Still, the arrangement of shops and products seem quite accidential.

    Hard to focus on the merchandise with these ceilings

    Am Ende wissen wir, dass google maps keine Ahnung von den verschlungenen Wegen rund um die Märkte hat – und dass es angesichts der Ausmaße und gleich aussehenden Gänge lohnt, auf die Nummer am Zugangstor zu achten (und bloß nicht glauben, der Brunnen wäre eine Landmark – es gibt identisch aussehende an mehreren Knotenpunkten). Profis wie wir finden schließlich über Umwege den Hintereingang des Ägyptischen Gewürzmarktes. Von hier aus ist es einfach, und so schlendern wir gemütlich zur Hagia Sophia.

    It takes us merely an hour to realize that google maps has no clue of the small alleys in and around the big market. Eventually, after a series of detours, we stumble through the back door into the Egypt Spice Bazar. Slightly unexpected, yet more than welcome for our orientation. From here, we find the way to Hagia Sophia easily.

    on our way: this is not the place for doubts

    Nach einem lustigen Ticket-Puzzle (Get Your Guide-Buchungen werden noch für viel Unterhaltung sorgen!) betreten wir die Galerie des gigantischen Gebäudes. Etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen: die Größe, die Höhe, die Weite des freitragenden Mittelteils – was für ein Kunstwerk!

    We start right here with a row of Get-your-Guide-ticket-irritations, but after a bit of back and forth, we enter the huge building. When I enter the gallery, I am totally stunned: never have I seen anything similar to this. The sheer size, the dimensions of the high dome – this is incredible!

    hard to grasp: amazing Hagia Sophia

    Einerseits möchte ich akzeptieren, dass sich im Laufe von Jahrhunderten vieles ändert, und dass Gebäude umgewidmet werden und hier nun ein anderer Glaube praktiziert wird. Andererseits kann ich nur erahnen, wir prächtig und schimmernd es hier gewesen sein muss, als noch alle Wandverzierungen, Bilder und Mosaike intakt waren.

    I find myself torn between open minded acceptance and critics of changed times and religions. I appreciate re-used buildings and aim to tolerate the handover from one faith to another. Yet I cannot help but wonder how it might look, how it might have felt in times when the walls have been covered with uncounted pictures, mosaics and reflecting gold elements.

    Den Spagat zwischen den Welten werden wir bei dieser Reise noch häufig antreten. Irgendwie ist das gut, weil es beim Reisen auch um das Aufeinandertreffen verschiedener Menschen aus verschiedenen Welten geht; und darum, wie jeder von uns damit umgeht.

    It is a steady sensation during this journey, and yet a good one. Travels contain the chance for encounters, bringing together different people with various convictions or backgrounds. When worlds collide, we have the chance to prove our tolerance and mutual respect.

    Unser nächstes GyG-Bingo bringt uns zur Theodosius-Zisterne. Vorher schickt uns eine kleine Technik-Panne zum Essen, so dass wir gut gestärkt die Stufen zur Serefyie-Zisterne hinab steigen. Es ist dunkel, eine Handvoll anderer Besucher steht verteilt zwischen den Säulen und wir tauchen ein in Klänge, Lichter und Bilder von Aufbau und Wandlung Istanbuls.

    Our GyG-Bingo leads towards the rarely known SerefyieCistern. Having landed (luckily accidentally) in a restaurant next door first, we are all but ready for the unexpected show when dropping into the underground temple of an ancient water reservoir. Projections on all walls tell a story of water, of the city in general as well as fragments of rise and fall in detail. We stand amazed, using the pause of the lightshow for a deeper look at the building itself, then follow the projections for another round.

    a fragment of history

    Es dauert, bis wir uns losreißen können. Zögernd verlassen wir diesen ruhigen, abgetauchten Ort und machen uns auf den Weg zur Blauen Moschee.

    Eventually, we leave this peaceful place behind, aiming for the Blue Mosque next.

    down under in beauty

    Der Himmel ist blass, aber der Regen hat sich inzwischen verzogen. Woher der Geruch nasser Füße kam, lässt sich also nicht mehr aufklären… Auf dem Weg zur Moschee treffen wir auf eine Familie aus Ägypten, mit der wir ins Gespräch kommen. Überhaupt ist der Bereich zwischen Hagia Sophia und Moschee (das ehemalige Hippodrom) ein Begegnungsort, der vieles verbindet – nicht zuletzt Glaube und Tourismus.

    The sky is washed blank from the rain when we approach the mosque. The open space between Sultan-Ahmed-Mosque, Hagia Sophia and Obelisk works well as get-together-platform. Encounters and exchange happen easily, even boosted in summer evenings when food stands spread around and families settle down for picknicks.

    …second approach (what else?!), just after praying time

    Die Blaue Moschee ist etwas zu voll, als dass sie ihre Atmosphäre zur Geltung bringen kann. Dank des roten Teppichs ist sie auch weniger blau, aber der offizielle Name (Sultan-Ahmed-Moschee) ist da auch nicht so festgelegt.

    We find the Blue Mosque crowded, but less blue than expected, thanks to the red carpet. It still is an impressing hugeness of a temple, but probably better to be seen in the morning.

    Great Architecture

    Die Kuppel-Konstruktionen des Dachs sind wunderschön und scheinen hoch über dem Boden zu schweben. Unten herrscht ein ziemliches Gedränge, so dass wir bald unsere Schuhe einsammeln und zum Innenhof weiterziehen.

    The dome construction is impressive, floating high above the ground. Down in the crowd, it is hard to feel and smell more than the obvious (fantastic building, filled with wet feet of hundreds of strangers). Time to leave and make way for others.

    keep your head up

    Der Innenhof deckt sich mit meinen 1001-Nacht-Vorstellungen, auch wenn sich die Menschenmenge nur nach und nach auflöst. Es gäbe noch viel mehr zu sehen, zu entdecken und zu bewundern, aber für heute lassen wir es gut sein. Wir nehmen die Tram für den Rückweg nach Galata, raus aus dem Besucher-Trubel, um abends die Bilder und Eindrücke lange nachwirken zu lassen.

    The court of the mosque looks like the 1001-night-fairytales, especially when looking up (ahead of the crowds). Much more would be around to see, to detect and to admire, but for today, we call it a quit. The tram takes us back to Galata, out of the condensed touristic life of Istanbul.

    Courtyard